KARAVANKE/KARAWANKEN UNESCO GLOBAL GEOPARK

Geoparks sind geografisch geschlossene Gebiete mit klar definierten Grenzen. Sie verfügen über ein herausragendes geologisches und geomorphologisches Erbe, das sowohl auf lokaler und nationaler als auch auf europäischer und globaler Ebene besonders ist. Neben ihrem herausragenden geologischen Erbe verfügen Geoparks auch über wichtige natürliche und historische Merkmale, archäologisches, technisches und anderes kulturelles Erbe, das mit ihrer herausragenden geologischen Struktur verbunden ist. Die Hauptziele der Geoparks sind der angemessene Schutz und die Popularisierung des Erbes, Bildung und die nachhaltige Entwicklung des Gebiets durch den so genannten Geotourismus.

Der Karavanke/Karawanken UNESCO GLOBAL GEOPARK umfasst eine Fläche von über 1000 Quadratkilometern im grenzüberschreitenden Gebiet zwischen Slowenien und Österreich mit rund 53000 Einwohnern. Vierzehn Grenzgemeinden sind einbezogen: Črna na Koroškem, Mežica, Prevalje, Ravne na Koroškem, Dravograd, Bistrica nad Pliberkom (Feistritz ob Bleiburg), Pliberk (Bleiburg), Suha (Neuhaus), Globasnica (Globasnitz), Galicija (Gallizien), Žitara vas (Sittersdorf), Železna Kapla (Bad Eisenkappel), Sele (Zell) und Labot (Lavamünd). Seit 2013 ist er Mitglied des European and Global Geoparks Network, im November 2015 ist er zum Karavanke/Karawanken UNESCO Global Geopark ernannt worden.

Das im Jahr 2000 gegründete Europäische Geopark-Netzwerk (EGN) umfasst derzeit 94 UNESCO-Geoparks aus 28 verschiedenen Ländern, während das 2004 gegründete Globale Geopark-Netzwerk (GGN) 177 Globale UNESCO-Geoparks aus 46 Ländern umfasst (Daten aus dem Jahr 2022). Der Karavanke/Karawanken UNESCO Global Geopark ist einer von nur vier grenzüberschreitenden Geoparks.

Der Karavanke/Karawanken UNESCO Global Geopark ist durch Bergbau und Mineralienvorkommen geprägt. In der Gegend von Petzen, Mežica und Obir wurde nämlich mehr als drei Jahrhunderte lang Blei- und Zinkerz gewonnen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Leše bei Prevalje das größte Kohlebergwerk in Slowenien betrieben. Das braune Mineral Turmalin Dravit hat seine klassische Lagerstätte (locus typicus) in Dobrova bei Dravograd, während in Mežica das reichste Vorkommen des Minerals Wulfenit in Europa zu finden ist. Die Erzlagerstätten in Topla, Mežica und Obir sind für die fachliche Öffentlichkeit unter dem Gesichtspunkt der Herkunft der Erzminerale von besonderem Interesse. Obwohl Karsterscheinungen nicht das „Paradepferd“ des Karavanke/Karawanken UNESCO Global Geopark sind, zählen die Tropfsteinhöhlen Obir zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Österreichs, das Gebiet zwischen Jezersko und Bad Eisenkappel ist wegen seiner zahlreichen Quellen als “Gebiet der tausend Quellen” bekannt. Die Fossilienlagerstätten gehören zu den interessantesten in Europa, was die Vielfalt und den Reichtum ihrer Vorkommen angeht. Aus den Trias-Schichten des Geoparks wurden mehrere neue Fossilienarten beschrieben, die nach Slowenien, Petzen, Črna na Koroškem und der Helenenschlucht benannt sind. Durch den Karavanke/Karawanken UNESCO Global Geopark verläuft die so genannte Periadriatische Bruchzone, das wichtigste tektonische Element des gesamten Alpenbogens, der durch die Kollision und die darauffolgenden Sekundärprozesse zwischen der adriatischen Mikroplatte und der eurasischen Platte entstanden ist.

Nützliche Verbindungen:

Geopark Karavanke/Karawanken

Global Geopark Network I UNESCO Geoparks GGN

www.globalgeoparksnetwork.org/

www.europeangeoparks.org